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Qualitätskriterien

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8 x V = Qualität

Nach dem Orientierungsrahmen für Schulqualität in Niedersachsen (Juli 2006) zählen in der Gesamtkonferenz abgestimmte schuleigene Medienbildungskonzepte zu den Qualitätsmerkmalen von Schulen. Neben den Instrumenten der Schulqualitätsentwicklung sind folgende Eigenschaften von Medienbildungskonzepten eine innere Klammer, die helfen, Schule medienspezifisch zu entwickeln.

Verlässlichkeit

Da digitale Medien immer nur auf der Basis von verlässlicher technischer Infrastruktur fördernd in Schulentwicklung eingebracht werden können, müssen Schulen gemeinsam mit den kommunalen Schulträgern und dem Land die Strukturen weiterentwickeln, die einerseits die Schulen weitestgehend von administrativen Aufgaben befreien, andererseits den Schulträgern überschaubare mittelfristige Medienentwicklungsplanung ermöglichen.

Verbindlichkeit

Das Lernen mit und über Medien muss von jeder Schule verbindlich und angemessen in die Unterrichts- und Schulentwicklung integriert werden. Dabei müssen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Fächern klar herausgearbeitet und in ihrer Vielfältigkeit eingearbeitet werden. Die weit gefächerten instrumentellen Kompetenzen bei der Einbindung der Informations- und Kommunikationsmedien müssen dabei entsprechend ihres jeweiligen Stellenwertes berücksichtigt werden. Hieran zeigt sich die Notwendigkeit zur Integration von Medien- und Methodenkonzepten.

Versiertheit

Medienkonzeptentwicklung ohne entsprechende Qualifizierung der Lehrkräfte gerät sehr schnell an Grenzen. Die grundlegenden und fächerspezifischen Kompetenzen beim Unterrichten mit digitalen Medien sind Eckpfeiler für die Entwicklung und die Umsetzung von Medienkonzepten. Der versierte Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK), eingebettet in pädagogisch-didaktisches Denken, ermöglicht erst guten Unterricht.

Vernetzung

Lernen und Arbeiten in technischen Netzen öffnet nicht nur große Chancen, sondern stellt menschliche Kommunikation auch vor neue Herausforderungen. Für Schulen gilt es, diese besonders dynamisch sich entwickelnden Kommunikationsformen verlässlich und verbindlich durch konkrete Unterrichtsinhalte in den alltäglichen Bildungsprozess einzubeziehen.

Verschränkung

Neben dem hohen Grad an Vernetzungsmöglichkeiten bieten die digitalen Medien herausragende Möglichkeiten eigene Erfahrungen zu dokumentieren, die Welt zu beobachten und zu analysieren. Ton- oder Filmaufnahmen aus dem eigenen Erlebnisbereich können so mit dem Lernprozess verschränkt werden.

Verwandtheit

Beim Einsatz von Medien in der Schule muss der Fokus auf die Auswahl didaktisch reduzierter Werkzeuge (Tools) und Inhalte gelegt werden, die aber zu den Werkzeugen und Inhalten der späteren Berufswelt hinführen.

Verspieltheit

Der computerbezogene Spielbegriff ist durch die Konsumindustrie okkupiert und dementsprechend negativ besetzt. Spiel und spielorientierte Erfahrungsräume hatten schon immer zentrale Bedeutung für die kindliche Entwicklung und auch für das innovative Denken in der Erwachsenenwelt. Im Bildungsprozess soll insbesondere auch der spielerische und kreative Umgang mit den digitalen Medien gefördert werden. Damit stellt man die aktive, handlungsorientierte Arbeit in den Mittelpunkt.

Verantwortlichkeit

Neben dem versierten Umgang mit den Medien müssen deren ethische und entwicklungspsychologische Auswirkungen mit großer Sorgfalt betrachtet und in das Medienkonzept einbezogen werden. Es kommt darauf an, sich die IuK-Technologien anzueignen, dabei aber Distanz zu wahren, um sich ihnen nicht vorbehaltlos auszuliefern.

 


 

 

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